Nachhaltigkeit und nachhaltige Entwicklung
Family Offices haben erkannt, dass ihre Investitionen eine wichtige Rolle bei der Bewältigung von Umweltproblemen spielen können, weshalb der Aspekt der Nachhaltigkeit zunehmend an Bedeutung gewinnt. Es besteht die Notwendigkeit, tief verwurzelte Grundsätze und die prägende Kultur von Unternehmerfamilien mit Innovation und Wandel zu verbinden.
Laut einer Studie von JP Morgangaben etwa drei Viertel der Befragten an, dass sie sich in der Philanthropie engagieren, um einen positiven Einfluss auf die lokale und globale Gemeinschaft zu haben. Im Gegensatz dazu sind nur sieben Prozent aus Überzeugung philanthropisch tätig.
Der Trend geht dahin, im Einklang mit familiären Werten zu investieren, Rendite zu erwirtschaften und positive Auswirkungen auf Gesellschaft und Umwelt zu haben.
Im Jahr 2022 investierten rund 47 Prozent der nordamerikanischen Family Offices in nachhaltige Anlagen, gegenüber 34 Prozent im Jahr 2021. Nachhaltige Anlagen machen durchschnittlich 20 Prozent der Portfolios von Family Offices aus, was einem Anstieg von zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Es wird erwartet, dass dieser Anteil innerhalb von fünf Jahren auf 31 Prozent ansteigen wird.
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Investitionen in Technologie bleiben beliebt
Eine Umfrage von Goldman Sachs ergab, dass neun von zehn Family Offices in säkulare Wachstumsthemen investierten. Laut Sara Naison-Tarajano, Global Head of Goldman Sachs Apex and Private Wealth Management Capital Markets, ist es nicht überraschend, dass Investitionen in Informationstechnologie und Gesundheitswesen am weitesten verbreitet sind, da sie den Anlegern einen "klaren Weg zur Rentabilität" bieten.
39 Prozent der Family Offices planen, ihre Bestände an festverzinslichen Wertpapieren in diesem Bereich in den nächsten 12 Monaten zu erhöhen, da die Zinssätze weiter steigen.
Direktinvestitionen in Unternehmen
In einer Umfrage unter Family-Office-Mitgliedern, die auf der Berenberg Single Family Office Conference 2022 mit 70 Teilnehmern durchgeführt wurde, gaben 78 Prozent an, dass sie ihr Engagement in Private Equity erhöhen möchten. Außerdem möchten 55 Prozent der Teilnehmer ihr Direktinvestitionsportfolio erweitern oder sogar aufstocken.
Ken Hirsh, Partner bei Goldman Sachs und Co-Head of Global Banking and Markets für die Family-Office-Initiative des Unternehmens, sagt, dass Investitionen in andere Familienunternehmen aufgrund einer Kombination aus stetigem Cashflow, Vertrautheit und emotionaler Bindung beliebt sind. Ein Drittel der befragten Family Offices gab an, dass Investitionen in Familienunternehmen ein wichtiger Teil ihrer Anlagephilosophie sind.
Hirsch führt weiter aus, dass Kunden das Family Office häufig nutzen, um ihre Unternehmen zu unterstützen, indem sie Wachstumskapital zu attraktiven Einstiegspreisen bereitstellen oder das Vermögen des Family Office nutzen, um Kreditkapazitäten für bestehende oder neue Geschäftsaktivitäten zu schaffen.
Family Offices haben also sehr individuelle Präferenzen bei ihren Investitionen, aber es lassen sich allgemeine Trends erkennen. Family Offices müssen sich mit diesen Trends auseinandersetzen und die damit verbundenen Veränderungen auf organisatorischer und investiver Ebene vorantreiben, um weiterhin am Markt erfolgreich zu sein. Daher liegt der Schwerpunkt derzeit auf Investitionen in ESG- oder Nachhaltigkeitskriterien in Bereichen wie Technologie oder dem Gesundheitssektor oder auf Direktinvestitionen in andere Unternehmen.
