Später studierte sie Jura und arbeitete nach ihrem zweiten Staatsexamen 1987 als Rechtsanwältin und Unternehmerin. Ihre politische Karriere begann in den 1990er Jahren: Zunächst war sie Mitglied des Stadtrats von Nürnberg, später gewann sie das Direktmandat für die Christdemokratische Partei im Deutschen Bundestag.
Von 2002 bis 2005 war Dagmar Wöhrl wirtschaftspolitische Sprecherin der CDU/CSU im Bundestag. Danach war sie vier Jahre lang parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie.
Dagmar Wöhrl ist seit langem finanziell abgesichert. Das Magazin "Capital" schätzte das Familienvermögen der Wöhrls im Jahr 2015 auf rund 200 Millionen Euro. Geld motiviert sie nicht. Vielmehr ist sie an neuen Erfahrungen interessiert.
Gemeinnützige und Hilfsprojekte
Neben ihrer wirtschaftlichen und politischen Karriere engagiert sich Dagmar Wöhrl leidenschaftlich für kulturelle und soziale Belange. Sie engagiert sich in vielen humanitären Gremien, etwa im Vorstand von UNICEF Deutschland, Aktion Deutschland Hilft oder der Bayerischen AIDS-Stiftung. Als langjährige Vorsitzende des Tierschutzvereins Nürnberg gründete die Juristin und Politikerin das erste Welpenhaus Europas.
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Nach einem tragischen Unfall ihres 13-jährigen Sohnes Emanuel gründete sie die Emanuel-Wöhrl-Stiftung, um sich für Kinder im In- und Ausland einzusetzen und ihnen eine faire Chance im Leben zu geben. Sie wurde mit der Bayerischen Staatsmedaille für soziale Verdienste ausgezeichnet und ist Trägerin des Bundesverdienstkreuzes am Bande und des Bayerischen Verdienstordens.
Erfolgreiche Geschäftsfrau
Dagmar Wöhrl hat ein motivierendes Umfeld: Ihr Mann, Hans Rudolf Wöhrl, gründete im Alter von 19 Jahren Boutiquen im englischen Stil. 1970 übernahmen er und sein Bruder das Modehaus Wöhrl. Ihr Sohn Marcus Maximilian engagierte sich wie seine Mutter zunächst auch in der Politik und kandidierte 2004 und 2009 für das Europäische Parlament. Seit 2013 ist er im Vorstand der familieneigenen Hotelgruppe tätig.
Sie selbst ist Vertreterin im Aufsichtsrat der Nürnberger Beteiligungs-Aktiengesellschaft und der Nürnberger Lebensversicherungs AG. 2017 gründete sie die DGWoehrl Consulting GmbH mit Sitz in Berlin, die sich unter anderem mit unternehmerischer Beratung beschäftigt.
Juror bei Dragon's Den
Eine erfolgreiche Frau ist auch als Investorin aktiv, vor allem in Start-ups. Als Motiv nennt sie die Menschen, die Gründerinnen und Gründer dahinter. "In Deutschland wird das Thema Gründung immer noch sehr stiefmütterlich behandelt, deshalb begrüße ich jeden, der den Mut hat, den Weg in die Selbstständigkeit zu gehen", sagte Dagmar Wöhrl dem TV-Sender VOX, wo sie in der Sendung "Dragon's Den" in der Jury saß, die sich an Start-ups richtet. "Für mich persönlich ist es die Chance, Gründern ein starker Partner zu sein, um mit ihnen ein Unternehmen aufzubauen, das über viele Jahre erfolgreich am Markt bestehen kann. Es ist wie der Beginn einer spannenden Reise."
Start-ups als Privileg und Freude
"Die tägliche Arbeit mit 'meinen' Start-ups an deren Ideen und Umsetzung ist ein Privileg und eine große Freude. Die tollen Menschen, die ich kennengelernt habe, haben mein Leben und mein Familienunternehmen bereichert", sagt die 69-jährige Investorin. Bislang war Dagmar Wöhrl bei 18 Start-ups aktiv, wie sie auf ihrer Website zeigt. Das erfolgreichste war Waterdrop. Die Geschmackstropfen für Wasser ohne Zucker und Konservierungsstoffe machen einen Jahresumsatz von über 100 Millionen Euro. Lässt man die Zahlen beiseite, ist das Start-up ReMoD ein absoluter Erfolg. Im Mittelpunkt steht ein innovatives Hilfsmittel, das Patienten hilft, ihre Haltung und Bewegungskontrolle zu verbessern, während sie es tragen. Zusammen mit einem anderen deutschen Unternehmer, Carsten Maschmeyer, investierten sie 200.000 Euro für 20% der Anteile an ReMoD.
"Bei ReMoD haben wir dieses Jahr die medizinische Zulassung erhalten, und die ersten Geräte wurden erfolgreich verkauft. Für mich ist es ein unschätzbarer Erfolg zu wissen, dass es nun Menschen gibt, denen nach einem Schlaganfall endlich bei körperlichen Einschränkungen geholfen werden kann. Das ist nicht in Geld zu messen", so der Unternehmer gegenüber VOX.
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