Die Nothilfe- und Entwicklungsorganisation Oxfam forderte angesichts der wachsenden Ungleichheit eine stärkere Besteuerung von Unternehmen und sehr großen Vermögen. "Es ist nicht hinnehmbar, dass Unternehmen und die Milliardäre, die hinter ihnen stehen, Rekordgewinne einfahren, während Millionen von Menschen Mahlzeiten ausfallen lassen müssen, die Heizung abstellen, mit ihren Rechnungen in Verzug geraten und sich fragen, was sie als Nächstes tun können, um zu überleben", erklärte Oxfam in seiner Presseerklärung.
Laut Oxfam haben insbesondere die Corona-Pandemie und die steigenden Energie- und Lebensmittelpreise in letzter Zeit die Armut und die soziale Ungleichheit verschärft. Die Zahl der Milliardäre ist um mehr als 90 Prozent gestiegen. Zusammen verfügen sie über ein Vermögen von 12,7 Billionen Dollar. Allein während der Pandemie wuchs es bereits um 42 Prozent und entspricht nun 13,9 Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung.
Der Analyse zufolge würden allein die weltweit steigenden Lebensmittelkosten im Jahr 2023 65 Millionen Menschen zusätzlich in extreme Armut treiben. Dies kommt zu den von der Weltbank in diesem Jahr prognostizierten 198 Millionen extrem Armen hinzu, so dass sich die Gesamtzahl auf 263 Millionen beläuft. Die Zahl der Menschen, die Gefahr laufen, in eine solche Armut abzurutschen, entspricht der Bevölkerung des Vereinigten Königreichs, Deutschlands, Frankreichs und Spaniens zusammen.
Auch die Ungleichheit zwischen den Ländern nimmt wieder zu. Mehr als jedes zweite Land mit niedrigem Einkommen wird bald nicht mehr in der Lage sein, seine Schulden zurückzuzahlen. Steigende Preise und Schuldenprobleme werden derzeit auch durch den russischen Krieg in der Ukraine angeheizt.
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