Profifußball als Ziel von Privatinvestoren

Private Investoren gewinnen an Bedeutung und verändern den Fußball im Hintergrund stärker, als viele denken. Die Rolle der superreichen Eigentümer, auch in den Erdöl produzierenden Ländern, nimmt weiter ab. Nach der Corona-Pandemie verändert sich der Fußball aus wirtschaftlicher Sicht rapide.
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Die jüngste Studie des amerikanischen Analyseunternehmens Pitchbook hat sich mit den Investorenbeziehungen europäischer Spitzenklubs befasst. Nachdem die alten Einnahmetöpfe - durch Eintrittskarten, Merchandising oder auch Catering - inzwischen ausgeschöpft waren, hätten sich viele Altinvestoren neue Geldquellen gesucht. Fündig wurden sie bei Private Equity (PE), für die der Fußball attraktive Bedingungen bot: Viele Vereine sind hoch verschuldet, die Spielergehälter sind irrsinnig hoch, und viele Manager sind Ex-Profis, aber unerfahren im Geschäft. Würde man die Vereine in diesen Punkten professioneller aufstellen, könnten sie hohe Renditen erzielen.

Die Übersicht der Deals zwischen 2018 und 2022 spricht eine deutliche Sprache. Während das Akquisitionsvolumen 2018 noch 66,7 Millionen Euro betrug, sind es 2022 bereits 4,9 Milliarden Euro. In diesem Jahr könnte es bis zu 10,6 Milliarden Euro erreichen, wenn alle Übernahmen tatsächlich abgeschlossen würden. Der größte Deal aller Zeiten war der FC Chelsea, der im vergangenen Jahr für 3 Milliarden Euro vom sanktionierten Oligarchen Roman Abramowitsch an ein Konsortium mehrerer privater Aktiengesellschaften aus den USA ging.

 

Reines Investieren

Laut Pitchbook kann der Einstieg in Private Equity eine gesunde Wirkung haben. Denn anders als die Superreichen, denen das Geld egal ist, wollen diese Investoren ihre Investition über einen Zeitraum von sieben bis zehn Jahren vervielfachen. Das bedeutet auch, dass die Clubs professioneller werden und die Kader effizienter zusammengestellt werden.

Das beste Beispiel ist Newcastle United. Nachdem die neuen Eigentümer - der saudische Staatsfonds zusammen mit PEs Capital Partners und Reuben Brothers - den Verein im Winter 2021 für 350 Millionen Euro übernommen hatten, wurden zwölf Spieler verpflichtet, elf verkauft und das Management ausgewechselt. Die Ausgaben beliefen sich auf 130 Millionen Euro, denen Einnahmen von 52 Millionen Euro gegenüberstanden. Die neuen Spieler, darunter keine echten Superstars, fügten sich jedoch gut in den Verein ein, verhinderten zunächst den Abstieg und qualifizierten den Klub im folgenden Jahr für die Champions League. Er garantiert nun Mindesteinnahmen von 35 Millionen Euro in der laufenden Saison.

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Mindestens 35,7% aller Mannschaften in den fünf führenden Ligen (England, Spanien, Italien, Deutschland und Frankreich) haben ihre Anteile ganz oder teilweise verkauft. Die tatsächliche Zahl dürfte noch viel höher liegen, da viele Eigentumsverhältnisse undurchsichtig sind. Mit knapp 60% kommen die Investoren besonders häufig aus den USA, wo angesichts der Weltmeisterschaft 2026 im eigenen Land ein Fußballhype ausgebrochen ist.

 

Die deutsche Bundesliga wartet noch

Wie die Zeitschrift Capital feststellt, sind in der Bundesliga Sportfonds in diesem Bereich aktiv, wie z.B. 777 Partners, die in den Zweitligisten Hertha BSC investiert haben. Neben Hertha hat nur der FC Augsburg einen weiteren klassischen Investor, den US-Fonds MSP Sports Capital. Bayern München hat Minderheitsanteile an Adidas, Allianz und Audi verkauft, der VfB Stuttgart an Daimler. Borussia Dortmund ist börsennotiert, und Vereine wie Leipzig, Wolfsburg, Leverkusen und Hoffenheim sind oder waren in der Vergangenheit stark von einzelnen Sponsoren abhängig.

Im Vergleich zu den anderen Top-5-Ligen sind die beiden Investoren in Berlin und Augsburg eher die Ausnahme, insbesondere im Vergleich zu England und Frankreich. In England gibt es mindestens zehn und in Frankreich mindestens sieben vergleichbare Investoren. Nur Spanien bewegt sich mit drei Investoren in einer ähnlichen Größenordnung wie Deutschland. Akquisitionen sind an die fünfjährige Rentabilität des Vereins gebunden, was Deals schwierig macht.

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