Celonis ist seit seiner Gründung im Jahr 2011 im Prozessbergbau tätig. Seine Bewertung: mehr als 10 Milliarden Euro. Das HR-Software-Start-up Personio wurde Mitte 2022 mit 8,5 Milliarden Euro bewertet.
Die Gründer und Geschäftsführer dieser Erfolgsgeschichten sind Alumni der Technischen Universität München. Gerade die TU spiele bei vielen erfolgreichen Gründungsinitiativen eine Rolle, schreibt die deutsche Zeitung Die Welt. Es gibt Matching-Events oder solche, bei denen Alumni über ihre Gründungserfahrungen berichten. Es werden Ideen und Kontakte ausgetauscht, und wer will, kann an Workshops oder Weiterbildungen teilnehmen.
Die selbsttragenden Projekte
Der "Unternehmer TUM" ist eine universitätsnahe Einrichtung der Technischen Universität München, die findige Gründerinnen und Gründer unterstützt. Das "Munich Urban Colab" ist ein Arbeitsort für diejenigen, die sich in der Anfangsphase ihrer Unternehmensgründung befinden. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Frühphase von Start-ups, in der viel Handarbeit gefragt ist, sei es bei der Erstellung eines physischen Prototyps oder bei der Entwicklung und Erprobung eines digitalen Angebots. Aber es gibt mehrere Angebote dieser Art, wie den Startup-Inkubator "Xpreneurs", einen "Digital Hub Mobility" oder die "Applied AI Initiative".
Allerdings ist die Institution "Unternehmer TUM" selbst wie ein Startup aufgebaut und nicht wie ein Förderprogramm. Wie Die Welt schreibt, stellte BMW-Erbin Susanne Klatten zu Beginn viele Millionen zur Verfügung, aber immer mit der Maßgabe, dass sich alles bald selbst tragen müsse. Heute kann der Hub auf einen Jahresumsatz von rund 40 Millionen Euro und eine Kapitalreserve von 50 Millionen Euro verweisen. Wie andere Wagniskapitalgeber auch, profitiert Unternehmer TUM direkt von Wertsteigerungen und Verkaufserlösen.
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Die Idee und ihre Umsetzung
Es geht unter anderem auch darum, die Ideen der Teilnehmer in die Praxis umzusetzen. Gemeinsam mit Partnern aus der Industrie, anderen Unternehmen oder KMUs sollen Angebote entwickelt werden, die in fünf bis zehn Jahren marktreif sind. Wie wichtig die Verknüpfung mit der Wirtschaft in der Region für das Münchner Ökosystem ist, zeigt sich an vielen Stellen. So war Siemens einer der ersten Kunden des heute bedeutenden Softwareentwicklers Celonis. Das Team lernte viel von der Firma und konnte das eigene Produkt marktgerechter machen, schreibt Die Welt.
Die Tatsache, dass Celonis selbst seinen Hauptsitz in unmittelbarer Nähe der Universität eingerichtet hat, war eine sehr bewusste Entscheidung. Die Zusammenarbeit läuft in viele Richtungen. Rund 200 Celonis-Mitarbeiter haben einen TUM-Hintergrund, darunter viele ehemalige Werkstudenten, die dann übernommen wurden.
Millionen vom Staat
Unterstützung erhält die Münchner Start-up-Szene auch vom Freistaat Bayern. Im Jahr 2022 unterstützte das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst die Gründung der TUM Venture Labs mit zwei Millionen Euro. Die Initiative der Technischen Universität München (TUM) und von TUM-Unternehmern ist Teil der Hightech-Agenda des Freistaats. Sie konzentriert sich vor allem auf künstliche Intelligenz, Robotik und Quantentechnologie.
Ziel ist es, die Umsetzung von Spitzenforschung in marktfähige Anwendungen drastisch zu beschleunigen. Bayern will Vorbild für ganz Deutschland sein: Durch den Aufbau ganzer Ökosysteme in wichtigen Technologiefeldern sollen die TUM Venture Labs zum Vorbild für die Gründungsförderung an deutschen Hochschulen werden.
