Der Julius Bär Global Wealth and Lifestyle Report 2023 bietet eine weitere Überraschung, wenn man die teuersten Städte zum Leben betrachtet. Asien bleibt das vierte Jahr in Folge die teuerste Region zum Leben. Allerdings ist Singapur von Platz fünf auf Platz eins aufgestiegen. Schanghai ist von Platz eins auf Platz zwei abgerutscht, und Hongkong bildet eine vollwertige asiatische Top-3-Region.
Der Bericht untersucht den Lebensstil von vermögenden Privatpersonen (HNWIs) auf der ganzen Welt anhand eines Warenkorbs von Waren und Dienstleistungen, die ihr Konsumverhalten widerspiegeln. Anhand dieses Lifestyle-Index werden die jährlichen Veränderungen auf globaler, regionaler und kategorialer Ebene sowie deren Auswirkungen auf die Kaufkraft und den Vermögenserhalt betrachtet.
Erhaltung der Gesundheit
"Die Vermögenden passen ihre Konsum- und Lebensgewohnheiten an, um das Heu zu machen, solange die Sonne scheint, und um sich auf künftige Schocks vorzubereiten", sagt Christian Gattiker-Ericsson, Leiter der Forschungsabteilung. Die quantitative Untersuchung zeigt, dass HNWIs immer mehr Maßnahmen ergreifen, um ihre Gesundheit und ihr Vermögen zu erhalten. Fitness- und Wellness-Praktiken, Krankenversicherungen und Bildung sowie familiäre und finanzielle Belastbarkeit haben oberste Priorität.
Die Verbesserung der Ernährung, Zeit zum Erholen und Entspannen und die Steigerung des Fitnessniveaus wurden hervorgehoben. Mehr als die Hälfte der Befragten in allen Regionen hat im vergangenen Jahr eine Mitgliedschaft im Fitnessstudio abgeschlossen, und in Europa und im asiatisch-pazifischen Raum (APAC) hat jeder Vierte fast einmal täglich trainiert. Persönliche Fitnessgeräte stehen ebenfalls ganz oben auf der Liste, wobei das Training zu Hause in APAC besonders beliebt ist. Diese "Zukunftssicherung" von Körper und Geist erstreckt sich auch auf den Aufbau besserer Beziehungen zu Familie und Freunden.
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Out und in Mode sein
Diese Umfrage für das Jahr 2023 zeigt auch, dass der Schwerpunkt auf dem gehobenen Konsum liegt. Bei den Produkten stehen Mode und Accessoires, einschließlich Designerkleidung, Uhren, Handtaschen und Schuhe, ganz oben auf der Liste der Befragten.
Die Ausgaben sind in Nordamerika am wenigsten gestiegen, in Lateinamerika und Europa auf mittlerem Niveau und in der Region Asien-Pazifik recht deutlich, während der Nahe Osten seine diskretionären Ausgaben deutlich erhöht hat, vor allem für Schmuck und Uhren sowie Designerkleidung für Männer. "Der Wunsch, modisch unterwegs zu sein, wird von unseren Befragten eindeutig erfüllt", heißt es in der Julius Bär-Studie.
Die größten Preissteigerungen gab es bei stark nachgefragten Premium-Verbrauchsgütern wie Wein und Whisky sowie bei Luxusautos und Hospitality-Dienstleistungen. Hotelsuiten, Business-Class-Flüge und gehobene Gastronomie verzeichneten allesamt erhebliche Preissteigerungen, da die Nachfrage nach Reisen und Unterhaltung stark zunahm.
Ein weiterer Grund ist die zunehmende Berücksichtigung von Nachhaltigkeit und Umwelt-, Sozial- und Governance-Aspekten (ESG) bei Investitionsentscheidungen, die von der großen Mehrheit der HNWI in allen Regionen als wichtig erachtet werden. Besonders ausgeprägt ist diese Einstellung in Lateinamerika, APAC und dem Nahen Osten.
"Interessanterweise ist Nordamerika hier ein echter Ausreißer, da 40 % der Befragten ESG und Nachhaltigkeit entweder als nicht so wichtig oder als nicht wichtig einstufen - deutlich mehr als in jeder anderen Region", so das Fazit der Julius Bär-Studie.
