Trotz ihres wachsenden Interesses an Bitcoin hat die regulatorische Unsicherheit viele institutionelle Vermögensverwalter in Nordamerika dazu veranlasst, die rund die Hälfte aller weltweit verwalteten Vermögen betreuenSie zögern, die Kryptowährung direkt in ihre Portfolios aufzunehmen.
Die Erwartungen steigen jedoch, dass die US-Börsenaufsichtsbehörde (SEC) bald mindestens einen börsengehandelten Bitcoin-Spotfonds (ETF) genehmigen wird, was möglicherweise erhebliche amerikanische institutionelle Investitionen in den digitalen Vermögenswert freisetzen könnte.
Wie ETFs funktionieren
Ein ETF ist eine Art von Investmentfonds, der an der Börse gehandelt wird. Die Anleger können Anteile an dem Fonds erwerben, ähnlich wie Aktien eines Unternehmens. ETFs bilden die Kursentwicklung von Vermögenswerten wie Rohstoffen, Anleihen, Aktien von Unternehmen aus bestimmten Branchen oder Gold ab. Diese Struktur ermöglicht es den Anlegern, das Engagement in den zugrunde liegenden Vermögenswerten eines ETF so einfach zu erhöhen oder zu verringern, wie sie traditionelle Aktien kaufen oder verkaufen.
SEC-Haltung zu Bitcoin-ETFs könnte sich bald ändern
Die SEC hat entschieden, dass Bitcoin kein Wertpapier, sondern eine Ware ist, die in die Zuständigkeit der Commodity Futures Trading Commission (CFTC) fällt. Allerdings hat die SEC entschieden, dass einige andere Kryptowährungen wie Ripple tatsächlich Wertpapiere sind. Verschiedene Beobachter haben die SEC dafür kritisiert, dass sie es versäumt hat, eine klare Position zu digitalen Vermögenswerten einzunehmen, z. B. zu definieren, welche Attribute eine bestimmte Kryptowährung als Wertpapier im Gegensatz zu einer Ware klassifizieren.
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Im Jahr 2021 genehmigte die SEC einen börsengehandelten Fonds, der Bitcoin-Futures-Kontrakte abbildet, nämlich den ProShares' Bitcoin Strategy ETF. Laut Bloomberg belief sich das Handelsvolumen in den ersten zwei Tagen auf rekordverdächtige $1,2 Milliarden.
Umgekehrt hat die SEC bisher mindestens sieben hochkarätige Anträge für ETFs abgelehnt, die den Bitcoin-Kassakurs abbilden, d.h. den Echtzeit-Marktpreis des digitalen Vermögenswertes. Mindestens acht weitere Anträge, darunter einer vom weltgrößten Vermögensverwalter BlackRock, werden jedoch derzeit geprüft. Analysten gehen davon aus, dass dieses große Interesse und diese Aufmerksamkeit die SEC veranlassen könnten, ihren Regulierungsansatz zu ändern.
Neuer US Spot ETF könnte Bitcoin-Preis in die Höhe treiben
Derzeit können sich institutionelle Anleger auf verschiedene Weise in Bitcoin engagieren, in erster Linie durch das Halten von Anteilen an nicht-amerikanischen Bitcoin-ETFs oder sogenannten "Bitcoin-Proxy"-Unternehmen. Diese Unternehmen sind in erheblichem Maße an Bitcoin beteiligt, indem sie ihn beispielsweise in ihren Bilanzen führen oder entsprechende Dienstleistungen anbieten. So hat beispielsweise das börsennotierte Unternehmen MicroStrategy (MSTR) Bitcoin im Wert von über $5 Mrd. in seinen Büchern.
Die Genehmigung eines Spot-ETF durch die SEC könnte vielen der weltweit größten Investoren das Vertrauen geben - oder die Möglichkeit, im Einklang mit ihren Anlagerichtlinien - endlich Bitcoin-Allokationen vorzunehmen, die sie schon seit einiger Zeit in Erwägung gezogen haben.
Aufgrund des technischen Designs ist die maximale Anzahl von Bitcoins, die jemals existieren wird, auf 21 Millionen begrenzt. Bullische Analysten sagen voraus, dass eine erhöhte Nachfrage von institutionellen Anlegern, die sich bisher zurückgehalten haben, dazu führen könnte, dass mehr Geld einem begrenzten Angebot hinterherjagt, was den Preis von Bitcoin in die Höhe treiben könnte.
