Die ersten sechs Monate von 2023 endeten letzte Woche. Sowohl die wöchentlichen als auch die bisherigen Jahresrenditen der Indizes waren positiv. Haupttreiber dieses Wachstums war der Technologiesektor, was sich in der Divergenz zwischen dem NASDAQ-Index, der um 32% gestiegen ist, und den Indizes S&P und Dow Jones, die nur um 15% bzw. 3% gestiegen sind, widerspiegelt.
Diese Renditen waren zum Teil auf die niedrigeren Niveaus zu Beginn des Jahres zurückzuführen, als man die Auswirkungen eines Krieges, steigende Zinsen und die hohe Wahrscheinlichkeit einer Rezession befürchtete. Die Inflation beginnt sich jedoch unter Kontrolle zu bringen, wenn auch langsamer als erwartet. Sowohl das US-BIP als auch die Arbeitslosigkeit sind nach wie vor widerstandsfähig.
In der vergangenen Woche wurden auch die endgültigen BIP-Wachstumszahlen für das erste Quartal veröffentlicht, die für die Anleger eine große Überraschung darstellten: Die US-Wirtschaft wuchs mit einer Rate von 2% statt der erwarteten 1,4%. Auch die Daten zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenunterstützung deuteten auf einen starken Arbeitsmarkt hin. All dies trug dazu bei, dass die US-Notenbank die Zinsen weiter anheben könnte, wobei der Markt mit zwei weiteren Erhöhungen in diesem Jahr rechnet.
Dies bestätigte Notenbankchef Jerome Powell bei einer Podiumsdiskussion im portugiesischen Sintra, an der neben ihm die Präsidenten der Europäischen Zentralbank, der Bank of Japan und der Bank of England teilnahmen. Die gesamte Diskussion wurde in einem dynamischen Ton geführt, wobei jeder der Banker eine feste Haltung zur Inflationsbekämpfung zum Ausdruck brachte. Die einzige Ausnahme bildete der Gouverneur der Bank von Japan, der angesichts einer Inflationsrate von 3,2%, die über dem Zielwert von 2% liegt, noch keine Zinserhöhung plant.
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