Jeanette zu Fürstenberg ist seit 2013 in der Start-up-Szene aktiv. Im Herbst 2016 legte sie ihren ersten Fonds auf, der 31 junge Unternehmen umfasste. Da sie aus einer Familie stammt, die mit der Firma Krohne Messtechnik der typische deutsche Mittelständler ist, wollte sie das wirtschaftliche Umfeld mit digitalisierten Geschäftsmodellen junger Gründerinnen und Gründer bereichern. Mittlerweile hat die Berliner Risikokapitalgesellschaft ein Vermögen von mehr als 350 Millionen Euro eingeworben.

Junge Unternehmen und etablierte Entrepreneure
La Famiglia ist ein vorteilhaftes Konzept für alle Beteiligten. Investoren profitieren vom frühen Zugang zu neuen Technologien, Gründer gewinnen Kapital und enge Kontakte zu potenziellen Kunden ihrer neu entwickelten Technologien. Jeder Name ist selbst eine Erfolgsgeschichte, wie die jungen Unternehmen Celonis, Palantir und Skype oder alteingesessene Firmen wie Oetker, Voith, Burda, Viessmann oder Siemens. Der ehemalige Telekom-Chef René Obermann sagt dem Handelsblatt: "Jeanette investiert in kluge Persönlichkeiten und nicht in Power-Point-Präsentationen mit der typischen Berater-Sprache."
Die promovierte Wirtschaftswissenschaftlerin weiß, wie wichtig Kommunikation und Gedankenaustausch sind. Jedes Jahr im Frühsommer organisiert sie auf Schloss Heiligenberg in der Nähe des Bodensees, mit Blick auf die Schweizer Alpen, eine Konferenz namens YNow. Dadurch werden Netzwerke geschaffen, die später zu einer effektiven Zusammenarbeit führen. So dient La Famiglia als vertrauenswürdige Zugangsplattform, die einzigartige Beziehungen zwischen der alten und der neuen Welt schafft und eine echte, differenzierte Hebelwirkung auf das Kapital ausübt.
Unterstützung für europäische Cluster
Bevor sie ihren eigenen Risikofonds gründete, arbeitete Jeanette zu Fürstenberg für einen großen europäischen Investmentfonds, ein Finanzinstitut für die Bereitstellung von Finanzmitteln für KMU. Daher konzentriert sie sich auf die Finanzierung junger europäischer Technologie-Start-ups in ihrer Frühphase. Ihr Ziel ist es, Brücken zwischen ihnen und der etablierten europäischen Industrie zu bauen, um beiden Seiten neue Kraft zu geben und vor allem europäische Resilienz zu schaffen.
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"Wenn Sie ein Unternehmen in Europa gründen wollen, brauchen Sie mehr Muskeln, um das Ökosystem zusammenzuhalten. Europa hat eine über viele Städte und Universitäten verteilte Talentbasis. Im Vergleich zu den USA, wo es Talentcluster wie das Silicon Valley gibt, schafft dieser geringere Konzentrationsgrad an Talenten eine höhere Messlatte für die Schaffung eines dicht vernetzten Ökosystems", wird sie im Blog von Applied Intuition, einem US-Anbieter von Fahrzeugsoftware, zitiert.
Die erfolgreiche Risiko-Investorin schwört auf die Stärke Europas. "Was mich begeistert, ist, dass viele Talente nach Europa zurückkehren. Während das Epizentrum für die Kommerzialisierung von KI wahrscheinlich immer noch in den USA liegt, sehen wir einen wachsenden Trend, dass Talente nach Europa zurückkehren, auch weil sie darauf erpicht sind, die europäische Souveränität und Widerstandsfähigkeit auszubauen."

Gründer und Kunstförderer
Die 41-jährige, vierfache Mutter ist auch Stifterin. Gemeinsam mit ihrem Mann Christian, der das Family Office der Fürstenbergs leitet, engagiert sie sich mit ihrer Stiftung für junge Künstler. Sie helfen mit Stipendien, Workshops und finanzieren Ausstellungen. Jeanette zu Fürstenberg ist auch bei Code.org aktiv, einer gemeinnützigen Organisation, die sich zum Ziel gesetzt hat, "Informatik zu einem elementaren Bestandteil der Schulbildung zu machen."
Kürzlich hat sich La Famiglia mit dem wesentlich größeren US-Investor General Catalyst zusammengetan, der zu den größten Risikokapitalgebern in den USA gehört und unter anderem in Airbnb und das Fintech Stripe investiert hat: "Der Zusammenschluss ist ein Schritt der Überzeugung", sagte Jeanette zu Fürstenberg kürzlich dem Handelsblatt. Ziel ist es, das von ihr geführte Unternehmen La Famiglia schlagkräftiger zu machen.