Wissenswertes aus der Klimakonferenz in Dubai 2023

Dubai-Klimakonferenz 2023
Auf der Klimakonferenz der Vereinten Nationen (30.12.-12.12.2023) in Dubai erzielte die Weltgemeinschaft einen wichtigen Durchbruch. Zum ersten Mal in der Geschichte der Klimakonferenzen, den sogenannten "COPs", einigten sich alle 197 Teilnehmerländer und die EU darauf geeinigt, auf Öl und Gas zu verzichten. Bisher galt dies nur für Kohle. In dem 21-seitigen Bericht, der jetzt angenommen wurde, werden die Regierungen aufgefordert, in ihren Energiesystemen auf fossile Brennstoffe zu verzichten.
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Das endgültige Dokument der emiratischen Präsidentschaft, das später angenommen wurde, wurde letzte Woche in Dubai vorgestellt. Ziel ist es, die globalen Emissionen bis 2030 um 43 Prozent im Vergleich zu 2019 zu senken, heißt es.

Dies ist auch die Forderung der wissenschaftlichen Gemeinschaft. Die nächsten Jahre gelten als entscheidend für die Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Niveau.

In dem Papier erläutert man daher ganz klar, dass die Anstrengungen zur Erreichung einer treibhausgasneutralen Welt in diesem Jahrzehnt beschleunigt werden müssen. Der Ausstieg aus fossilen Brennstoffen war der Hauptstreitpunkt während der zweiwöchigen Konferenz in Dubai im Dezember 2023. 

Das Spannungsverhältnis zwischen alten und neuen, umweltfreundlicheren Wegen zeigte sich besonders deutlich in der hitzigen Debatte über die Zukunft der fossilen Energieträger. Die Rolle, die Kohle, Erdöl und Erdgas in den kommenden Jahrzehnten spielen sollen, steht im Mittelpunkt der diesjährigen Klimakonferenz. Mit einem Anteil von rund 80 Prozent dominieren sie noch immer das globale Energiesystem. Mit mehr als 75 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen tragen sie nach Angaben der UNO mit Abstand am meisten zum vom Menschen verursachten Klimawandel bei.

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Die USA und China, die beiden größten Emittenten von Treibhausgasen, haben in einer gemeinsamen Erklärung ihre Unterstützung signalisiert. Eines ist sicher: Ohne die Beteiligung Washingtons und Pekings wird es keine Fortschritte in der Klimapolitik geben - weder in den Konferenzräumen noch in der realen Welt. Viele Länder, vor allem Schwellenländer, wollen sich aber nicht vorschreiben lassen, wie und mit welchen Technologien sie die Energiewende in den nächsten Jahren meistern sollen. Inzwischen gehen einige Länder, darunter die USA, gemeinsame Verpflichtungen zum Ausbau der Kernenergie ein. (Quelle: Weltbank, Climate Watch Data)

Außerdem wollten die europäischen Gesetzgeber sicherstellen, dass in den Entschließungen keine technischen Schlupflöcher für die Energiewirtschaft bestehen. Sie wollen den Übergang zu erneuerbaren Energien, Energieeffizienz und anderen umweltfreundlichen Technologien beschleunigen. So sollen die Länder weltweit ermutigt werden, ihre Kapazitäten für erneuerbare Energien zu verdreifachen und die Energieeffizienz zu verbessern.

 

Die wichtigsten Punkte des Abkommensentwurfs

01 Klare Handlungsverpflichtungen

In dem überarbeiteten Entwurf wird betont, dass die Staaten konkrete Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels ergreifen "sollten", z. B. die Verdreifachung der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien und die Verbesserung der Energieeffizienz. Diese Abkehr von der früheren Version, in der diese Maßnahmen als optional dargestellt wurden, signalisiert einen stärkeren Vorstoß in Richtung Emissionsreduzierung.

02 Nationale Autonomie

In Anbetracht der Vielfalt der Nationen erkennt der Entwurf an, dass die Länder Klimaschutzmaßnahmen in einer "national bestimmten Weise" verfolgen sollten. Diese Flexibilität ermöglicht es jeder Nation, ihren Ansatz auf ihre besonderen Umstände zuzuschneiden und gleichzeitig zu den globalen Bemühungen beizutragen.

03 Abkehr von fossilen Brennstoffen

Die wichtigste Neuerung des Entwurfs besteht darin, dass die Länder aufgefordert werden, den "Übergang von fossilen Brennstoffen in unseren Energiesystemen" auf gerechte, geordnete und ausgewogene Weise einzuleiten. Dies steht im Einklang mit dem wissenschaftlichen Gebot, bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen.

04 Inklusion für Entwicklungsländer

Der Entwurf geht auf die Anliegen der Entwicklungsländer ein und betont die Notwendigkeit finanzieller Unterstützung und des Technologietransfers als wesentliche Bestandteile wirksamer Klimaschutzmaßnahmen. Diese Anerkennung unterstreicht die Bedeutung umfassender globaler Bemühungen.

05 Rückgang der Kohlenstoffnutzung

Das Abkommen fordert einen raschen Ausstieg aus der nicht abnehmenden Nutzung von Kohlenstoff und drängt die Länder, die Genehmigung für die Stromerzeugung aus Kohlenstoff zu begrenzen. Dies spiegelt ein verstärktes Engagement für die Reduzierung der Emissionen aus einer der kohlenstoffintensivsten Energiequellen wider.

06 Globale Bemühungen um 1,5°C-Pfade

Der Entwurf erkennt die Dringlichkeit einer tiefgreifenden, raschen und nachhaltigen Verringerung der Treibhausgasemissionen an, die mit dem im Pariser Abkommen skizzierten 1,5-Grad-Pfad übereinstimmt. Dies ist ein positiver Schritt zur Erreichung der gemeinsamen Ziele der internationalen Gemeinschaft.

 

Häufig gestellte Fragen

01 Was war die Ausgangslage für die diesjährige Weltklimakonferenz in Dubai?

Die weltweiten Bemühungen, die Erderwärmung bis zum Ende des Jahrhunderts auf 1,5 oder 2 Grad zu begrenzen, nehmen zu. Sie reichen jedoch bei weitem nicht aus, um den Klimawandel abzuwenden.

Die veröffentlichte Studie wenige Tage vor der Weltklimakonferenz in Dubai einen weiteren Anstieg der Treibhausgasemissionen um 9 Prozent bis 2030 im Vergleich zu 2010. Nur wenige Länder sind auf dem Weg, das 2-Grad-Ziel oder gar das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen. Dänemark, Schweden und Norwegen stehen an der Spitze des Klimaschutz-Index, der im vergangenen Jahr von mehreren Umweltschutzorganisationen vorgestellt wurde.

Die Länder liegen auf den Plätzen vier bis sechs, vor allem dank großer Fortschritte beim Ausbau der erneuerbaren Energien und einer guten Klimapolitik. Die Plätze eins bis drei blieben unbesetzt.

02 Wie ist die Weltklimakonferenz in Dubai gut angelaufen?

Am ersten Verhandlungstag einigten sich die Staaten auf den neuen Fonds für Klimaschäden. Es gab auch finanzielle Zusagen: Deutschland und die Vereinigten Arabischen Emirate sagten jeweils $100 Millionen zu. Italien und Frankreich folgten mit 100 Millionen Euro am 1.12. 2023. Weitere Garantien kamen u. a. aus dem Vereinigten Königreich, Japan und den Vereinigten Staaten, nicht aber aus der Schweiz. Die Zusagen wurden als diplomatischer Erfolg für die Emirate gewertet. Doch während die Signalwirkung bedeutend ist, reichen die Mengen bei weitem nicht aus. Aktivisten bezeichneten den amerikanischen Beitrag von $17,5 Millionen als "lächerlich".

03 Welche sind die wichtigsten Instrumente zur Emissionsminderung?

Die Treibhausgasemissionen müssen in den nächsten Jahrzehnten drastisch gesenkt werden. Der Übergang zu einer klimaneutralen Wirtschaft, d.h. ohne die Nutzung fossiler Brennstoffe, ist notwendig, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen. Die Regierungen müssen dafür die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen setzen. Dabei geht es vor allem um:

  • marktgestützte Anreize
  • politische Regelungen
  • Ausgleich für Emissionen
  • Verhaltensänderung
  • gerichtliche Zwangsmaßnahmen

 

04 Wie weit ist die Schweiz in Sachen Klimaschutz?

Im Vergleich zu 1990 wurden die Treibhausgasemissionen in der Schweiz um 15 Prozent reduziert.
Prozent - und das, obwohl die Wohnbevölkerung seither um 27 Prozent gestiegen ist. Die Reduktion pro Einwohner beträgt sogar rund ein Drittel. Damit liegt die Schweiz bei der Umsetzung der Pariser Klimaziele auf Platz 14 von 58 Ländern, die im Climate Change Performance Index 2021 bewertet wurden.

Dennoch hat das Land noch einen langen Weg vor sich. Das Zwischenziel, die Treibhausgasemissionen bis 2020 um 20 Prozent gegenüber 1990 zu senken, wurde knapp verfehlt. Wenn die Schweiz so weitermacht wie bisher, wird sie auch die anderen Ziele verfehlen. Ohne zusätzliche Anstrengungen würden die Treibhausgasemissionen der Schweiz im Jahr 2050 bei rund 60
Prozent über den Grenzwerten des Pariser Klimaabkommens.

Der Verkehr (ohne internationalen Luft- und Seeverkehr) hat den grössten Anteil an den gesamten Treibhausgasemissionen in der Schweiz, gefolgt von Gebäuden, Industrie und industriellen Prozessen wie der Zementherstellung und der Landwirtschaft.

05 Wo stehen wir als Planet bei den Klimazielen des Pariser Abkommens?

Die weltweiten Versuche, die Erderwärmung bis zum Ende des Jahrhunderts auf 1,5 oder 2 Grad Celsius zu begrenzen, nehmen zu. Sie sind jedoch unzureichend, um den Klimawandel aufzuhalten. Eine Überprüfung der jüngsten nationalen Klimapläne (NDC), die nur wenige Tage vor der Weltklimakonferenz in Dubai veröffentlicht wurden, ergab einen Anstieg der Treibhausgasemissionen um 9 Prozent bis 2030 im Vergleich zu 2010. (Quelle: Mercator Institut)

Quelle und Inspiration: Über COP 28 | UNFCCC

Wir glauben, dass Ihnen Folgendes gefallen könnte

Die Schweiz hat kürzlich beschlossen, dem sogenannten Klima-Club der G7 beizutreten. Der Beitritt soll während der UN-Klimakonferenz in Dubai am 30. November 2023 erfolgen.
Die Erde erwärmt sich schneller als erwartet. Der bisherige Klimaschutz reicht bei Weitem nicht aus, um den Anstieg auf 1,5 oder zumindest auf weniger als 2 Grad Celsius über den Temperaturen des 19. Jahrhunderts zu begrenzen. Der IPCC mahnt die Politik seit Jahrzehnten, die Klimakrise zu stoppen.
Mit der Entscheidung, dass die Schweiz bis zum Jahr 2050 klimaneutral werden will, wurde auch ein neues Klimaschutzgesetz mit Hilfe einer Volksabstimmung verabschiedet. Rund 60% der Bevölkerung haben für ein solches Gesetz gestimmt. Worum es in diesem Gesetz genau geht, können Sie hier nachlesen.

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