Lufthansa mit Rekordgewinn

Dieser Sommer war für die Fluggesellschaft Lufthansa so erfolgreich wie nie zuvor. In den Monaten Juli bis September 2023 lag der operative Gewinn bei fast 1,5 Milliarden Euro und damit um 31% höher als vor einem Jahr, teilte der Konzern kürzlich mit. Lufthansa-Chef Carsten Spohr sieht das Unternehmen auf einem guten Weg, diesen Wert in diesem Jahr auf mindestens 2,6 Milliarden Euro zu steigern. Gleichzeitig ist das Angebot an Flügen immer noch geringer als in der Vergangenheit.
Erleben Sie ein neues Maß an finanzieller Klarheit und Kontrolle über Ihr Family Office. Altoo Wealth Platform!

Die Lufthansa und viele ihrer Konkurrenten konnten im Frühjahr dank günstiger Rahmenbedingungen einen Senkrechtstart hinlegen: Eine hohe Nachfrage nach Flugreisen, die sich während der Coronavirus-Pandemie angestaut hatte, traf auf begrenzte Kapazitäten bei den Fluggesellschaften. Die angebotene Sitzplatzkapazität betrug 88% des Niveaus im Jahr 2019. Das Unternehmen will mit seinem Angebot jedoch sehr hoch hinaus: 2024 sollen es rund 95% sein.

 

Weniger Verspätungen und höhere Ticketpreise

Die deutsche Fluggesellschaft hatte Anfang des Jahres ihren Flugplan reduziert, um ein ähnliches Chaos im Flughafenbetrieb zu vermeiden, unter dem die Kunden im vergangenen Jahr zu leiden hatten. Nicht nur an den Flughäfen, sondern auch bei Lufthansa selbst war im vergangenen Jahr noch zu wenig Personal an Bord.

In diesem Jahr seien bereits 9.000 neue Mitarbeiter eingestellt worden, so die Lufthansa. Die Pünktlichkeit wurde in der ersten Jahreshälfte verbessert, so dass nur 30% der Flüge verspätet waren. "Dank des großen Einsatzes unserer Mitarbeiter konnten wir Zustände wie im letzten Sommer vermeiden und unseren Kunden wieder einen stabileren Luftverkehr bieten", sagte Vorstandschef Spohr.

Der Rekordgewinn ist auch auf die gestiegenen Ticketpreise zurückzuführen: Im zweiten Quartal steigerte die Lufthansa ihren Umsatz im Jahresvergleich um 17% auf knapp 9,4 Milliarden Euro. Auch die Inflation habe den Passagierboom weit weniger gebremst als von Branchenexperten befürchtet, zitiert das Handelsblatt den Deutschen Reiseverband. Einen positiven Trend stellt der Verband vor allem bei den Touristen fest. Deren Zahl habe fast das Niveau von 2019 erreicht.

Vermögens-Aggregation: Einfach, dynamisch und sicher Unvergleichlich. Entdecken Sie die Altoo Wealth Platform!

 

Sachzwänge als Gewinnfaktor

Trotz der guten Zahlen verlor die Aktie des umsatzstärksten europäischen Unternehmens 6%. "Vieles von dem, was den Gewinn nach oben getrieben hat, ist ein Einmaleffekt", sagte Luftfahrtberater Gerald Wissel dem Handelsblatt. Der Effekt sei ähnlich wie der, von dem die Containerschifffahrt bereits profitiert habe. Vor allem in der Schifffahrt hatten pandemiebedingte Hafenschließungen zu Kapazitätsengpässen geführt, die in der Folge die Gewinne der Reedereien enorm steigerten.

Die beiden größten europäischen Konkurrenten von Lufthansa, IAG, die Muttergesellschaft von British Airways, und Air France-KLM, hinken beim Kapazitätsausbau ebenfalls hinterher. Beide wollen im Vergleich zu 2019 ein Kontingent von 95% an Sitzplatzkapazität anbieten. Letztlich profitieren auch sie von den Zwängen am Himmel. IAG, zu der auch die spanischen Fluggesellschaften Iberia und Vueling sowie die irische Aer Lingus gehören, meldete für das zweite Quartal einen Geschäftsgewinn von 1,25 Milliarden Euro. 

 

Anstieg des Kraftstoffpreises

Insbesondere der Bereich Lufthansa Technik, der für die Wartung vieler Fluggesellschaften verantwortlich ist, erwies sich als Gewinntreiber. Er trug 307 Millionen Euro zum operativen Ergebnis bei. Auch hier ist es die Knappheit, die das Ergebnis hält. Denn auch Flugzeugteile sind derzeit schwer zu beschaffen, wie Branchenexperte Gerald Wissel berichtet: "Der technische Support Lufthansa Technik dürfte noch über einen reichhaltigen Vorrat an Ersatzteilen verfügen, die jetzt am Markt teuer gehandelt werden."

Besonders besorgniserregend ist die Situation des Ölpreises. "Auch wenn die geopolitische Lage herausfordernd bleibt, ist unser bilanzieller Ausblick positiv - nicht nur für ein sehr gutes Ergebnis in diesem Jahr, sondern auch darüber hinaus", sagte Lufthansa-Vorstandschef Spohr. Dennoch lag der Treibstoffpreis für Lufthansa-Flugzeuge in diesem Jahr um eine halbe Milliarde Euro höher als noch vor drei Monaten geschätzt.

Altoo: Der sichere Schweizer Profi für konsolidiertes Asset- und Dokumentenmanagement. Plattform-Vorschau.

Einblicke in die Vermögensverwaltung und mehr.

Direkt in Ihren Posteingang.
Linkes Menü-Symbol