Die chinesischen Investoren auf dem griechischen Immobilienmarkt

Griechenland erlebt einen wirtschaftlichen Aufschwung; die große Krise und die hohe Staatsverschuldung scheinen Schnee von gestern zu sein. Das Land steht vor neuen Herausforderungen. Eine davon ist der Verkauf von Immobilien an chinesische Investoren.
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Zwei Tage vor Weihnachten 2022 versammelte sich eine Gruppe chinesischer Diplomaten und Flughafenbeamter am internationalen Flughafen Athen, um das erste Flugzeug aus China nach der Schließung von Corona zu begrüßen. Heute fliegt Air China nicht nur von Peking, sondern auch von Shanghai nach Athen.

Immer mehr Immobilienkäufer besuchen das Land der Götter. Seit 2015 kontrolliert das chinesische Logistikunternehmen Cosco den Hafen von Piräus, den zweitgrößten Containerumschlagplatz im Mittelmeer und einen wichtigen Knotenpunkt der Belt and Road Initiative, Chinas Neuer Seidenstraße. Das Unternehmen verwaltet die beiden Kais bereits seit 2008.

Piraeus 2016 an Cosco verkauft

In seinem Buch "Adults in the Room" erinnert sich der ehemalige griechische Finanzminister Yanis Varoufakis an seine Bemühungen, den dritten Containerterminal in Piräus während der Staatsschuldenkrise 2015 an Cosco zu verkaufen. Über den chinesischen Botschafter in Athen formulierte er sein Angebot wie folgt: "Griechenland hat hochqualifizierte Arbeitskräfte, aber die Löhne sind um 40 Prozent gefallen. Warum sollten Unternehmen wie Foxconn (ein multinationaler Hersteller von kundenspezifischer Elektronik aus Taiwan) nicht davon überzeugt werden, Produktions- und Montageanlagen in einem Technologiepark zu errichten, der in einem Gebiet in der Nähe von Piräus eine besondere Unternehmenssteuerregelung genießt?" Schließlich wurde die Vereinbarung mit Cosco nicht von Varoufakis getroffen. Sie kam Anfang 2016 zu Bedingungen zustande, die laut Varoufakis für Cosco noch günstiger sind als das, was er angeboten hatte. Derzeit gehören die griechischen Reeder jedoch zu den besten Kunden der chinesischen Werften und haben viele ihrer Containerschiffe an chinesische Reedereien verchartert.

 

Mit dem schwarzen Minibus für Sightseeing

Immer mehr chinesische Investoren kaufen Immobilien in Hellas. Nicht nur wegen des milden Klimas mit 300 Sonnentagen im Jahr, den landschaftlichen Schönheiten und den antiken Sehenswürdigkeiten. Vor allem das "goldene Visum" der griechischen Regierung lockt wohlhabende Investoren aus Drittstaaten an. Wer mindestens 250.000 Euro in eine Immobilie investiert, erhält die begehrte Aufenthaltserlaubnis. Er ist berechtigt, sich in Griechenland aufzuhalten und kann in die anderen 26 Länder des Schengen-Raums reisen. Das Visum ist fünf Jahre lang gültig und kann verlängert werden. Es gilt als Einstieg in die Staatsbürgerschaft.

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In Athen hat sich eine ganze Dienstleistungsindustrie entwickelt: Reisende aus China werden in schwarzen Kleinbussen am Flughafen abgeholt, von Dolmetschern zu den Maklern begleitet und zu den Sehenswürdigkeiten gefahren. Einige Immobilienentwickler haben sich darauf spezialisiert, ganze Mehrfamilienhäuser zu renovieren und sie komplett an chinesische Investoren zu verkaufen. Spezialisierte Anwaltskanzleien übernehmen die Abwicklung der Transaktionen.

Die Wahl der chinesischen Interessen fällt hauptsächlich auf Objekte in Meeresnähe. Die Hauptstadt Kretas, Heraklion, hat zum Beispiel eine der höchsten Wachstumsraten des Landes.

 

Luxus-Immobilien: Ein Geschäft

Nach Angaben des Handelsblatts hat Griechenland seit Beginn des Visaprogramms im Jahr 2013 insgesamt 26.913 Goldene Visa an Drittstaatsangehörige ausgestellt. Davon gingen 17.219 an chinesische Investoren und ihre Familien, was einem Anteil von 64% entspricht. Es folgen Türken mit 6,4%, Russen mit 4,3% und Libanesen mit 4,1% der erteilten Visa.

Allerdings wird das Goldene Visum nun teurer, zumindest in einigen gefragten Gebieten. Statt 250.000 Euro müssen Investoren seit Anfang dieses Jahres im Zentrum von Athen und in den südlichen Küstenvororten der Hauptstadt, in Thessaloniki im Norden Griechenlands sowie auf den Inseln Mykonos und Santorin mindestens 500.000 Euro investieren.

Marktbeobachter rechnen daher nicht mit einem Rückgang des Interesses. Verglichen mit den Preisen in Shanghai und Peking sind selbst Luxusimmobilien in Griechenland immer noch ein Schnäppchen.

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