Nach Angaben von Panda International, einer Personalberatungsfirma für die Biowissenschaftsbranche, entfallen auf den Pharmasektor 7% des BIP, 35% des verarbeitenden Gewerbes und mehr als 8% der weltweiten Produktion. Die Schweiz ist eines der Länder mit den meisten Biotechnologie-Patenten pro Kopf der Bevölkerung.
Schlüsselfaktoren für den Erfolg
Die beeindruckende Vielfalt an Biotech-, Medizintechnik- und Pharmaunternehmen, die ein beeindruckendes Innovationsnetzwerk bilden, sind die Hauptfaktoren für den Schweizer Erfolg. Die hervorragende Infrastruktur, kombiniert mit exzellenten akademischen Einrichtungen, macht Schweizer Pharmaunternehmen forschungsorientiert und innovativ. Die Schweiz verfügt über eine hohe Verfügbarkeit von hochqualifizierten Wissenschaftlern, insbesondere durch die Nähe zu weltweit führenden Universitäten. Zudem unterstützt das Gesundheitssystem des Landes die Einführung neuer Medikamente und bietet den Unternehmen durch einen etablierten Rahmen Zugang zu einem schlanken Test- und Absatzmarkt. Die kapitalkräftige Investmentindustrie sorgt für das nötige Kapital.
Der Pharmasektor ist zum größten Industriezweig der Schweiz geworden. Die traditionellen Schweizer Warenexporte sind in den Jahren vor der Finanzkrise stark gewachsen. Aber nur die Uhrenindustrie und die pharmazeutische Produktion und deren Exporte sind seither weiter gestiegen. Der Anteil der pharmazeutischen Produkte an den traditionellen Warenexporten hat somit weiter zugenommen und beläuft sich derzeit auf rund 36%, gegenüber 11% im Jahr 2000.
Pharmazeutische Industrie in Zahlen
Die European Federation of Pharmaceutical Industries and Associations (EFPIA) hat einen Bericht über die pharmazeutische Industrie im Jahr 2023 veröffentlicht (https://www.efpia.eu/media/rm4kzdlx/the-pharmaceutical-industry-in-figures-2023.pdf), in dem die Schweiz eine wichtige Rolle spielt. Mit 89.886 Millionen Euro ist sie nach Deutschland das zweitgrößte Land bei den Pharmaexporten. Die Handelsbilanz des Sektors erreichte 53.697 Millionen Euro, die höchste Summe unter den untersuchten Ländern. Nach den USA ist die Schweiz mit 33,9% EU-Einfuhren und 12,9% EU-Ausfuhren der zweitwichtigste Pharmahandelspartner der EU.
Wenn es um die Entwicklung neuer Medikamente ab Januar 2023 geht, liegt das Schweizer Unternehmen Novartis laut Statista, dem Statistikportal für Marktdaten, an der Spitze der weltweiten Top-Pharmaunternehmen. Mit 194 Produkten in der Forschungs- und Entwicklungspipeline 2023 führt Roche die Rangliste an, dicht gefolgt von einem weiteren Schweizer Unternehmen, Novartis, und dem japanischen Takeda.
Nach Angaben von Proclinical, dem britischen Personal- und Beratungsunternehmen, gehören zwei Schweizer Unternehmen zu den Top 10 der weltweiten Pharmaunternehmen: Roche und Novartis. Mit einer über 125-jährigen Geschichte in der medizinischen Innovation ist Roche führend in den Bereichen Onkologie, Immunologie, Infektionskrankheiten, Augenheilkunde und Neurowissenschaften und ist in zwei Divisionen aufgeteilt: Pharma und Diagnostik. Im Juli 2023 schloss Roche eine Partnerschaft mit dem amerikanischen biopharmazeutischen Unternehmen Alnylam Pharmaceuticals im Wert von 2,8 Mrd. USD für die Entwicklung eines Medikaments gegen Bluthochdruck.
Die Novartis International AG, ein multinationales Pharmaunternehmen, hat ihren Sitz in Basel. Das Unternehmen ist seit rund 250 Jahren in der pharmazeutischen Industrie tätig, da es 1996 aus der Fusion der Schweizer Unternehmen Ciba-Geigy und Sandoz Laboratories hervorging. Novartis stellt eine Reihe von Produkten her, darunter Impfstoffe, Kontaktlinsen, rezeptfreie Arzneimittel, Tierarzneimittel usw.