Der Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), auch Weltklimarat genannt, ist das Gremium der Vereinten Nationen (UN) mit Sitz in Genf in der Schweiz. Es beauftragt die globale Wissenschaft, etwa alle sechs Jahre sämtliche Kenntnisse zur menschengemachten Klimakrise zu sammeln. Starkregen, Hochwasser, Hitzewellen und Dürren – davor zu warnen, gehört zur Arbeit vom Weltklimarat.
Unbezahlte Arbeit für guten Zweck
In 1988 vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen und der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) gegründet, hat der Intergovernmental Panel on Climate Change als Ziel aufzuklären, welche Gefahren vom Klimawandel ausgehen und wie die Welt darauf reagieren könnte. Die Regierungen von 195 UN-Mitgliedstaaten sind Teil des IPCC, rund 170 weitere UN-Institutionen und internationale Organisationen sind als Beobachter zugelassen. Für den IPCC arbeiten Tausende Wissenschaftler:innen aus der ganzen Welt sowie Autor:innen und Gutachter:innen. Die Forscher werden nach IPCC-Angaben nicht dafür bezahlt.
Der IPCC hat nach eigenen Angaben derzeit drei wissenschaftliche Arbeitsgruppen, die Berichte erstellen. Zusätzlich gibt es flexible Teams zu spezifischen Themen. Die erste Arbeitsgruppe befasst sich mit den naturwissenschaftlichen Ursachen des Klimawandels, die zweite mit der Verwundbarkeit von sozioökonomischen und natürlichen Systemen gegenüber dem Klimawandel. Die Aufzeigung von politischen, wirtschaftlichen und technologischen Wegen zur Minderung des Klimawandels gehört zur Arbeit der dritten Arbeitsgruppe.
Daten und Fakten zusammenbringen
Der IPCC forscht nicht selbst, sondern trägt die Aussagen Zehntausender Veröffentlichungen in sogenannten Sachstandsberichten, den IPCC Assessment Reports, sowie Sonderberichten zusammen. Den Forschungsstand bewertet das Gremium dann jeweils abschließend.
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Der IPCC hat für die Erstellung der Berichte Prüfregeln festgelegt, die sicherstellen sollen, dass die Information zum Klimawandel verlässlich, ausgewogen und umfassend ist. Sie gewährleisten, dass die Berichte gleichzeitig politische Relevanz und wissenschaftliche Unabhängigkeit besitzen. 2023 hat der IPCC eine abschließende Zusammenfassung seines sechsten Sachstandsberichts veröffentlicht. Die Berichte erscheinen nach eigenen Angaben im Schnitt alle sechs Jahre, der nächste also voraussichtlich 2029. Die IPCC-Berichte sind international eine wichtige Basis bei den jährlichen Verhandlungen zur Klimarahmenkonvention. Sie gelten weltweit als glaubwürdigste und fundierteste Information über den Forschungsstand zum Klimawandel. 2007 erhielt der IPCC den Friedensnobelpreis.
Der IPCC vergleicht für Prognosen der künftigen Klimaentwicklung Szenarien in seinen Berichten. Sie berücksichtigen unter anderem das weltweite Bevölkerungswachstum, veränderte Sonnenstrahlung, die ökonomische und soziale Entwicklung, technologische Veränderungen sowie den Ressourcenverbrauch.
Die Erderwärmung stoppen
Das 1,5-Grad-Ziel haben auf der 21. UN-Klimakonferenz im Jahr 2015 fast alle Staaten der Erde im Übereinkommen von Paris unterzeichnet. Es soll den weltweiten Temperaturanstieg auf 1,5 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau begrenzen. Das 1,5-Grad-Ziel gilt demnach vom Beginn der Industrialisierung bis zum Jahr 2100. Die vorindustrielle Temperatur ist dem IPCC zufolge als Mittelwert der Jahre 1850 bis 1900 definiert.
Der IPCC warnte Anfang 2023, dass fast alle wissenschaftlichen Szenarien zwischen 2030 und 2035 bereits eine Erderwärmung um 1,5 Grad voraussehen. Die Menschheit müsste den Treibhausgasausstoß noch bis 2030 drastisch reduzieren, andernfalls werde die Marke überschritten. In der Folge würden unumkehrbar Gletscher schmelzen und der Meeresspiegel stark ansteigen.