Was man über Liechtenstein wissen sollte

In nur einer halben Stunde gelangt man von einem Ende des Landes zum anderen. In Liechtenstein gibt es Burgen und Schlösser, Natur und Berge, Geschichte und Action - und das alles auf kompakten 160 Quadratkilometern, auf denen rund 38.000 Menschen leben. Das Pro-Kopf-BIP des Landes liegt bei 172.600 USD und ist damit eines der höchsten der Welt.
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Liechtenstein mag weltweit vor allem als Finanzzentrum bekannt sein, doch den größten Beitrag zur Wirtschaft des Landes leistet das verarbeitende Gewerbe. Die Industrie (verarbeitendes Gewerbe und Baugewerbe) erwirtschaftet 41,6% des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Die grössten Branchen der stark exportorientierten liechtensteinischen Industrie sind der Maschinen- und Werkzeugbau, der Anlagenbau, die Präzisionsinstrumente sowie die Dental- und Lebensmittelindustrie.

Die meisten Menschen in Liechtenstein arbeiten im Dienstleistungssektor (rund 55 Prozent des BIP). Es sind vor allem Liechtensteins Banken und Trusts, die dem Land zu einem hohen Lebensstandard verholfen haben. Der Ruf des Landes als Niedrigsteuerland geht auf die 1920er Jahre zurück.

Die minimale Besteuerung von Ausländern, das strenge Bankgeheimnis und die lange Geschichte politischer Stabilität des Landes ziehen seit mehr als einem Jahrhundert wohlhabende Personen an, die ihre Steuerschuld reduzieren wollen. Im Gegensatz zu einigen Offshore-Steuerparadiesen ist Liechtenstein jedoch ein gut reguliertes und transparentes Land. Die Standardsteuersätze für natürliche Personen und Unternehmensgewinne betragen 8% bzw. 12,5%, was das Land zu einem attraktiven Ziel für Unternehmen und vermögende Privatpersonen macht.

 

Die Macht der Royals

Das Land hat ein langes politisches Ringen um die Rolle und die Macht der Erbmonarchie hinter sich. Nach einem oft erbitterten Wahlkampf stimmte das Volk im März 2003 in einem Verfassungsreferendum dafür, dass Prinz Hans-Adam, ein erfolgreicher Bankier, neue politische Befugnisse erhält, die ihm das Vetorecht bei Parlamentsbeschlüssen und die Möglichkeit zur Entlassung der Regierung einräumen. Im folgenden Jahr übergab er die praktische Macht an seinen Sohn, Kronprinz Alois, blieb aber weiterhin nominelles Staatsoberhaupt.

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Der Schweizer Einfluss ist Teil der Existenz Liechtensteins. Nach der Abschaffung der Habsburgermonarchie in Österreich tritt 1919 die Schweiz an die Stelle Österreichs als Vertreterin der liechtensteinischen Interessen im Ausland. Zwei Jahre später führt Liechtenstein den Schweizer Franken als Währung ein und geht 1923 eine Zollunion mit der Schweiz ein. Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs bleibt das Land neutral. Das Fürstentum Liechtenstein ist zwar kein Mitglied der Europäischen Union, hat aber durch seine Teilnahme am Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) und am Schengen-Raum enge Verbindungen zur EU.

 

Reden wir über Steuern

Im Jahr 2002 wurde das Land mit Sanktionen bedroht, nachdem die OECD es auf eine Liste von sieben Staaten gesetzt hatte, die die Standards für finanzielle Transparenz und Informationsaustausch nicht einhalten. Nach Vereinbarungen über den Austausch von Finanzinformationen mit einer Reihe von Ländern, darunter die USA, das Vereinigte Königreich und Deutschland, hat sich die Lage beruhigt. Im Jahr 2009 strich die OECD Liechtenstein von einer schwarzen Liste von Ländern, die in Steuerfragen nicht kooperativ sind.

Sechs Jahre später unterzeichnen die EU und Liechtenstein ein Abkommen über den automatischen Austausch von Finanzinformationen im Falle von Steuerstreitigkeiten. Die EU hat Liechtenstein aus ihrer Liste der Steueroasen gestrichen, nachdem das Land Rechtsvorschriften zur Angleichung seiner finanziellen Transparenzanforderungen an die EU-Normen verabschiedet hatte, um sein Engagement für die Bekämpfung von Steuerhinterziehung und illegalen Finanzaktivitäten zu demonstrieren. Nichtsdestotrotz bleibt der Ruf Liechtensteins als Niedrigsteuerland, auch bekannt als Midshore-Gerichtsbarkeit, intakt.

In Liechtenstein ist die Besteuerung beeindruckend günstig. Das Land hat ein progressives Einkommenssteuersystem, das sowohl nachsichtig als auch effizient ist. Verdient eine Person ein Jahreseinkommen von weniger als 15.000 CHF, so ist sie von jeglicher Steuerzahlung befreit. Liegt das Einkommen über dieser Schwelle, gilt ein maximaler Steuersatz von 8% nur für Gewinne, die 200.000 CHF übersteigen. Darüber hinaus wird eine Gemeindesteuer als Aufschlag auf den Steuersatz erhoben. Dieser liegt je nach Einkommenshöhe zwischen 2,5% und 22,4%. Insgesamt macht der Status Liechtensteins als Steueroase das Land zu einem attraktiven Ziel für Unternehmen und HNWIs, die ihre Steuerpflichten optimieren wollen.

Das liechtensteinische Gesellschaftsrecht bietet einige interessante Eigentumsformen, nämlich die "Anstalt" und die "Stiftung". Eine Anstalt ist eine einzigartige Rechtsform, die keine Aktionäre oder Verwaltungsratsmitglieder hat. Wenn eine Anstalt ausschließlich Investitionstätigkeiten ausübt, ist sie nicht steuerpflichtig. Eine Stiftung hingegen ist eine Art von Stiftung in Liechtenstein, die ihren Begünstigten ein hohes Maß an Vertraulichkeit bietet. Aus diesem Grund ist sie bei vermögenden ausländischen Privatpersonen, die ihr Vermögen schützen wollen, sehr beliebt.

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