Chinas Dominanz auf dem Automarkt

Zum ersten Mal wurden in der Europäischen Union mehr Elektroautos als Dieselautos neu zugelassen. Laut ACEA, dem europäischen Herstellerverband, liegt der Anteil der Dieselautos bei 13,4%, während der Marktanteil der E-Autos im Juni 2023 auf 15,1% gestiegen ist. Laut dieser Aussage haben Elektrofahrzeuge den höchsten Anstieg verzeichnet.
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Die meistverkauften Autos bleiben jedoch Benziner. Ihre Beteiligung beträgt über 36%. Hybridfahrzeuge erreichten den zweiten Platz mit einem Anteil von etwa 24%. Besonders Hersteller aus China beeinflussen diesen Trend, denn immer mehr E-Autos kommen aus dem Reich der Mitte.

Niedrige Produktionskosten und Schutzzölle

Im Gegensatz zu Produkten aus dem Bereich der Unterhaltungselektronik blickt Europa, insbesondere aber Deutschland bei den Autos, traditionell auf erhebliche Außenhandelsgewinne zurück. Während die deutschen Automobilhersteller im vergangenen Jahr insgesamt rund 4,4 Millionen Fahrzeuge in China verkauft haben, waren es im boomenden Strommarkt nur 200.000. Bemerkenswert ist, dass die Zahl der Elektrofahrzeuge auf dem chinesischen Automobilmarkt, dem wichtigsten der Welt, um 5,7 Millionen gestiegen ist.

Auch europäische Hersteller importieren E-Autos von ihren Produktionsstätten in China nach Europa. Eines der Beispiele ist der BMW iX3, der ausschließlich in Shenyang hergestellt wird. Doch woran liegt die hohe Anfrage an chinesischen Autos und die eher stagnierende der europäischen Hersteller?

Unternehmen wie beispielsweise BMW profitieren von niedrigen Produktionskosten vor Ort, und es gibt keine teuren Schutzzölle wie beim europäischen Export in die USA oder nach China. Europa wird laut Unternehmensberatung PwC bald mehr Autos einführen als exportieren. Es ist möglich, dass noch vor 2030 jährlich siebenstellige Mengen aus der Volksrepublik nach Europa geliefert werden.

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Günstige Rahmenbedingungen

Der Erfolg chinesischer Elektroautos ist ein weiterer Faktor, der das Export-Import-Verhältnis umkehren könnte. Er trägt auch zur Verlagerung der Produktion nach Fernost bei. Laut Patrick Koller, dem Leiter des französischen Zulieferers Forvia, sind die dortigen Lohn- und Entwicklungskosten unter dem europäischen Durchschnitt. In den letzten Jahren hat sich der Strom in Europa deutlich verteuert, während vergleichbare Produkte von chinesischen Produzenten immer günstiger und somit attraktiver geworden sind. Für den deutschen Markt wurden bereits die ersten preiswerten E-Autos angekündigt.

Ein Mangel an Halbleitern und steigende Energiepreise haben in den letzten zwei Jahren die Produktion von E-Autos in Deutschland zusätzlich erschwert und verteuert. Die volksrepublikanischen Autohersteller waren weniger von den Problemen betroffen und konnten billiger produzieren.

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Europa: mehr Geld in die Forschung

Bereits jetzt kommen unbekannte Marken wie BYD, Geely, Nio, Xpeng oder Great Wall mit ihren ersten Produkten in Europa auf den Markt. Bald wird dieser Trend stark an Popularität gewinnen. Die europäischen Hersteller mit bedeutenden Marktanteilen werden dadurch konfrontiert. Jüngst wurde diese Entwicklung im Allianz Trade Report in Zahlen dargelegt: Wenn Europa auch in Zukunft für internationale E-Fahrzeuge offen bleibt und China seinen Marktanteil bis 2030 auf 10% erhöhen könnte, würden allein den deutschen Autobauern etwa 24 Milliarden Euro an Wertschöpfung entgehen.

Das Wirtschaftswachstum wird ebenfalls von der wachsenden chinesischen Marktmacht und dem wegbrechenden Marktanteil europäischer Autobauer beeinflusst. Um besser abzuschneiden, sollten Deutschland und Europa die lokale Herstellung von Halbleitern und Batteriezellen weiter ausbauen und mehr Geld in Forschung und Entwicklung investieren. Emmanuel Macron, der Präsident Frankreichs, plant eine Reform des Umweltbonus der EU, um nur noch Autos zu fördern, die in Europa hergestellt werden. Es ist einer der Wege zur Unterstützung der regionalen Autoindustrie.

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