Die Schweiz und Afrika: Beziehungen mit einer langen Geschichte

Die Schweiz und Südafrika pflegen eine enge und vielseitige Beziehung. Die Schweiz betrachtet Südafrika seit langem als strategischen Partner und als einen der wichtigsten Wirtschaftspartner auf dem afrikanischen Kontinent. Erfahren Sie, wie weit diese Beziehungen zurückreichen und welche Bedeutung sie für beide Regionen haben.
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Die Anfänge der Zusammenarbeit

Im Jahr 1960, also vor fast genau 60 Jahren, beschleunigten sich die politischen Entwicklungen in Afrika. Im Januar wurden die Unabhängigkeitsbestrebungen der Kolonien in internationalen diplomatischen Kreisen im Rahmen des "Afrikanischen Jahres" diskutiert. Bis Dezember 1960 hatten insgesamt 17 Länder die Unabhängigkeit erlangt, die meisten von ihnen ehemalige französische Kolonien in Westafrika. Die Entkolonialisierung hatte einen großen Einfluss auf die internationale Gemeinschaft. Im Oktober 1960 sagte der Präsident von Ghana, Kwame Nkrumah, in seiner Rede vor der Versammlung der Vereinten Nationen: "Die Flut des afrikanischen Nationalismus fegt alles hinweg, was vor ihm liegt, und fordert die Kolonialmächte für die jahrelangen Ungerechtigkeiten und Verbrechen heraus, die gegen unseren Kontinent begangen wurden". In den 1950er Jahren war Afrika für die Schweiz weder eine wirtschaftliche noch eine politische Priorität. Die Schweizer Unternehmen begannen gerade erst, ihre Aktivitäten auf dem Kontinent auszuweiten. 

Neue Chance für beide Seiten

Doch Bern musste auf die Ereignisse von 1960 reagieren. Laut Max Petitpierre, dem ehemaligen Schweizer Aussenminister, war es dringend notwendig, die neuen Staaten diplomatisch anzuerkennen. Sacha Zala, Leiter der Forschungsstelle für diplomatische Dokumente der Schweiz (Dodis), erklärt, dass die Schweiz ihre Beziehungen zu den afrikanischen Kolonien bis anhin über die Kanzleien in London, Paris oder Brüssel unterhalten konnte. Im Jahr 1960 musste Bern jedoch eine neue Reihe von diplomatischen Delegationen einrichten. Neben den technischen und diplomatischen Anpassungen spiegelte die Reaktion der Schweiz auch spezifische politische und wirtschaftliche Interessen wider. Yves Steiner, ein Mitarbeiter von Dodis, erklärt, dass die Unabhängigkeit der afrikanischen Staaten der Schweiz die Möglichkeit bot, sich am neuen Wettlauf um Afrika zu beteiligen.

Die Präsenz des diplomatischen Schutzes in diesen Regionen erhöht die Attraktivität der Schweizer Wirtschaft in kommerzieller, industrieller und finanzieller Hinsicht.  

Von der Vision zur Realität

So haben sich heute allein in Südafrika rund 100 Schweizer Unternehmen angesiedelt und rund 50'000 Arbeitsplätze geschaffen. Allein im letzten Jahr war Südafrika mit einem Handelsvolumen von 4,4 Milliarden Franken der wichtigste Handelspartner der Schweiz in Afrika. Südafrika gilt auch als Zielland, um Schweizer Unternehmen den Zugang zu grossen Infrastrukturprojekten in anderen Ländern zu erleichtern. Grosses Interesse zeigten die Wirtschaftsvertreter auch an den Wirtschafts- und Wissenschaftsmissionen.

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Das Programm für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO) hat einen starken Fokus auf Südafrika. Mit seiner Strategie für 2021-2024 will das SECO eine wettbewerbsfähige Wirtschaft mit nachhaltigem Wachstum fördern, einen robusten und ressourceneffizienten Privatsektor unterstützen und die Entwicklung eines günstigen Umfelds für Unternehmen und Investitionen fördern.

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