Das Porträt: Christine Lagarde

Christine Lagarde ist seit 2019 die vierte Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB). Die französische Politikerin hatte es allerdings nicht leicht denn der Beginn ihrer Amtszeit war durch Herausforderungen und Krisenmanagement aufgrund des Ausbruchs der Corona-Pandemie geprägt. Doch wer ist Christine Lagarde und welchen Kurs steuert sie mit der EZB?
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Teamplayerin mit gutem Netzwerk

Eine Frau mit Stil, zuverlässig und angesehen - für viele gilt die Französin Christine Lagarde als gute Wahl für den Chefposten der Europäischen Zentralbank. Auch wird es als bemerkenswert hervorgehoben, dass der ehemalige deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble sie als EZB-Chefin befürwortete, obwohl er eine andere Position zur Griechenland-Rettung vertrat. Selbst US-Präsident Donald Trump zollte ihr mehrfach Respekt. Lagarde hat schon mehrfach bewiesen, dass sie über die nötigen engen Kontakte in die Politik und die passenden Qualitäten dafür verfügt. Schon in ihrer Jugend als Synchronschwimmerin galt sie als Teamplayerin, wie die US-Modezeitschrift "Vogue" 2011 in einem Porträt über sie schrieb. Sie gilt als eine Frau, die auf Ratschläge hört und der es leicht fällt, sich zu vernetzen. Heute ist die 67-jährige Französin Präsidentin der Europäischen Zentralbank und Hüterin des europäischen Währungsraums.

Berufliche Laufbahn

Lagarde trat 2005 in die Politik ein und war von 2007 bis 2011 Wirtschafts- und Finanzministerin und unterstützte Frankreich während der Eurokrise. In 2011 löste sie den Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF) ab, nachdem Dominique Strauss-Kahn wegen eines Sexskandals zurückgetreten war. Sie aktualisierte die Kommunikation und den Kurs des Fonds. Seitdem hat der Fonds die strengen Regeln, die in den betroffenen Ländern zu sozialen Verwerfungen führen könnten, nicht aufgegeben. Die Rechte der Frauen und die Ungleichheit begannen eine Rolle zu spielen.

Außerdem war Lagarde die erste Frau, die Finanzministerin eines G7-Landes wurde, und die erste geschäftsführende Direktorin des Internationalen Währungsfonds (IWF). Im Jahr 2013 wurde Lagarde mit dem Titel eines Großoffiziers des Nationalen Ordens der Republik Frankreich ausgezeichnet.

Seit November 2019 hat sie das Amt der Präsidentin der Europäischen Zentralbank inne. Darüber hinaus ist sie Vorsitzende des Europäischen Ausschusses für Systemrisiken (ESRB), Mitglied des Verwaltungsrats der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) und Mitglied der G7 und G20. 

An der Spitze der EZB

Die Amtszeit von Lagard begann mit der Corona-Pandemie, die nicht nur für die europäischen Institutionen und Länder, sondern auch für die Weltwirtschaft eine große Herausforderung darstellte. Daher konzentrierte sich die EZB vor allem auf das Krisenmanagement und die Stabilisierung der Inflation. Unter diesem Gesichtspunkt kann man feststellen, dass die Erwartungen an den EZB-Präsidenten umso höher waren, je ernster die Krise wurde. 

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Weggefährten und externe Beobachter, wie die internationale Wirtschaftswissenschaftlerin Elga Bartsch, stellen ihr ein weitgehend positives, aber keineswegs perfektes Zeugnis aus. Nach Ansicht vieler hat Lagarde jedoch die allgemeinen Erwartungen enttäuscht, die Geldpolitik für die Öffentlichkeit verständlicher zu machen. 

Fans von Lagardes Reaktion auf die Wirtschaftskrise verweisen auf ihr Zusammentreffen mit dem Vorstandsvorsitzenden der Barclays Bank, Bob Diamond, auf dem Weltwirtschaftsforum im Januar als Beispiel für ihre Schlagfertigkeit und scharfe Zunge. Als er sich bei den Finanzministern dafür bedankte, dass sie die Wirtschaft verbessert haben, antwortete Lagarde: "Der beste Weg für den Bankensektor, sich zu bedanken, wäre eine gute Finanzierung der Wirtschaft, vernünftige Entschädigungssysteme und eine Stärkung ihres Kapitals." Diamond war so schockiert, dass er nichts mehr sagen konnte, und das Publikum jubelte.

Trotz aller Turbulenzen und der vielen Kritik, die sich vor allem auf die steigenden Zinssätze des Euro bezieht, haben die rund 340 Millionen Menschen in der Eurozone weiterhin Vertrauen in die gemeinsame Währung und die EZB. In einer Umfrage gaben fast 80 Prozent der Befragten an, dass sie dem Euro vertrauten.

Lagarde sagte einmal einem französischen Nachrichtenmagazin, dass "der Erfolg nie vollständig ist. Es ist ein endloser Kampf. Jeden Morgen muss man seine Fähigkeiten erneut auf den Prüfstand stellen" - und das tut sie auch.

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