Was ist Kreislaufwirtschaft?
Die Kreislaufwirtschaft ist ein System, das Ressourcen so lange wie möglich im Wirtschafts- oder Produktionskreislauf belässt. Sie zielt also darauf ab, Abfallprodukte nicht sofort zu entsorgen, sondern sie als Grundlage für neue Produkte zu nutzen und sie wieder in den Wirtschaftskreislauf einzubringen. Nach Ansicht der EU ist ein solcher Ansatz notwendig, weil jedes Jahr rund 2,5 Milliarden Tonnen Abfall produziert werden. Dem EU-Parlament zufolge könnte die Antwort in einer Kreislaufwirtschaft liegen, die die Treibhausgasemissionen um etwa 2-4% reduzieren könnte, was auch Nettoeinsparungen von 600 Milliarden Euro bedeuten würde.
Lineare Wirtschaft vs. Kreislaufwirtschaft
Die Kreislaufwirtschaft bezeichnet eine Art des Wirtschaftens in einem geschlossenen Kreislauf. Im Gegensatz zur linearen Wirtschaft wird wenig bis gar kein Abfall produziert, was bedeutet, dass keine wertvollen Materialien verloren gehen.
Die lineare Wirtschaft ist derzeit die am weitesten verbreitete Form der Wirtschaft. Hier werden Ressourcen für ein Produkt eingesetzt, das am Ende seiner Nutzungsdauer nicht in den Kreislauf zurückgeführt werden kann. Aus diesem Grund wird versucht, große Mengen sehr kostengünstig zu produzieren, leicht verfügbare Materialien zu verwenden und sich ausschließlich auf das Wirtschaftswachstum zu konzentrieren.
Die nachhaltigste Form der Wirtschaft ist die Kreislaufwirtschaft. Hier werden Produkte wiederaufgearbeitet und nach Gebrauch wiederverwertet und weiterverkauft.
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Kreislaufwirtschaft im Unternehmensumfeld
Es gibt keinen einheitlichen Ansatz für die Kreislaufwirtschaft. Allerdings kann jedes Unternehmen und jeder Wirtschaftszweig von der Kreislaufwirtschaft profitieren. Bei bestehenden Produkten kann der nächste Schritt darin bestehen, jede Phase des Lebenszyklus eines Produkts auf Optimierungspotenziale zu überprüfen. So kann beispielsweise der Materialverbrauch reduziert oder neue Geschäftsmodelle im Bereich der Wiederverwendung oder Wiederaufbereitung geschaffen werden. Bei neuen Produkten können die erweiterte Nutzung und das Recycling bereits in der Entwurfsphase berücksichtigt werden.
Darüber hinaus orientieren sich Unternehmen in allen Branchen zunehmend an einer nachhaltigeren Wirtschaftsweise. So gibt es beispielsweise viele softwarebasierte Start-ups, die digitale Marktplätze für Sekundärstoffe oder Lösungen im Bereich nachhaltiger Produkte anbieten.
Die Kreislaufwirtschaft stärkt auch die regionale und lokale Wirtschaft, was letztlich auch dem Unternehmen zugute kommen kann. Eine solche Wechselwirkung wurde in den Niederlanden beobachtet. Dort hat der Hafen von Rotterdam die Aufgabe übernommen, CO2 aus der Stromerzeugung abzufangen und an lokale Gewächshäuser weiterzuleiten. Dies stärkt die lokale Partnerschaft und schafft eine neue Einnahmequelle für den Hafen. Außerdem werden dadurch die Wirtschaftstätigkeit angekurbelt und Beschäftigungsmöglichkeiten geschaffen.
Die Kreislaufwirtschaft ist ein wichtiges Konzept für eine nachhaltige Zukunft. Es bezieht sich auf den Materialfluss in einer Volkswirtschaft und das Nachdenken über die wirtschaftlichen Bedingungen, die dies ermöglichen könnten. Es wird davon ausgegangen, dass in Zukunft kein Weg an recycelten Materialien und der Kreislaufwirtschaft vorbeiführen wird, da der Druck durch begrenzte Ressourcen, steigende Energiekosten, Versorgungsengpässe und die damit verbundene Gesetzgebung zunimmt.
