Lichtverschmutzung und die heller werdende Nacht
Der Weltatlas der Lichtverschmutzung, der von einem internationalen Wissenschaftlerteam herausgegeben wurde, zeigt, wie stark künstliche Beleuchtung den Nachthimmel weltweit erhellt: Bereits 2016 lebten über 80 Prozent der Weltbevölkerung unter einem lichtverschmutzten Himmel. Sogar 99 Prozent der Menschen in Europa und den USA sind davon betroffen. Allein in Deutschland beispielsweise, geben rund die Hälfte aller unter 30 jährigen nie die Milchstraße am Nachthimmel gesehen zu haben.
Tiere und Pflanzen leiden unter dem Lichtsmog
Die Dauerbeleuchtung der Städte verhindert auch die richtige Regeneration von Tieren. Insekten und Vögel, die nachts aktiv sind und werden in ihrem Rhythmus oder bei der Orientierung gestört. Lichtsmog stört Ökosysteme, wie beispielsweise die frisch geschlüpften Meeresschildkröten, die statt des Meeres in Richtung der hell erleuchteten Stadt laufen, die Zugvögel, die sich anstatt am Licht der Milchstraße zu orientieren, von Lichtkegeln in die Irre geführt werden. Ein anderes Beispiel: In einer Sommernacht kann eine Straßenlaterne 150 Insekten auf dem Gewissen haben, und es gibt etwa 7 Millionen Straßenlaternen allein in Deutschland. Somit stellt die künstliche Beleuchtung eine Herausforderung im Zusammenhang mit dem komplexen Problem des Vogel- und Insektensterbens dar.
Selbst Pflanzen benötigen Dunkelheit, um sich von der Fotosynthese und der Reparatur von kaputten Blättern und Stängeln zu erholen. Außerdem werden Pflanzen, die kontinuierlich beleuchtet werden, seltener bestäubt und produzieren weniger Früchte. Sie verpassen den Herbst und den Frühling, indem sie zu spät die Blätter abwerfen oder zu früh neue Triebe entwickeln. So wird auch ihr Biorhythmus auf Dauer gestört.
Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit
Zu viel Licht kann auch uns langfristig krank machen. Das blaue und kalte Licht der LEDs von Leuchtreklamen, moderner Straßenbeleuchtung sowie von Fernsehern, Mobiltelefonen oder Laptops wirkt auf uns wie Tageslicht und hält uns wach. Nur wenn es dunkel ist, erzeugt unser Körper das Schlafhormon Melatonin, welches unseren Rhythmus zwischen Tag und Nacht reguliert, ähnlich wie es bei Wirbeltieren der Fall ist. Licht hemme die Produktion von Melatonin. Ohne Dunkelheit würde man gegen die innere Uhr leben und zu wenig schlafen. Die Zellen regenerieren sich nicht ausreichend und der Mensch kann sich nicht hinreichend erholen. Zu viel Licht in der Nacht kann langfristige Schlafprobleme verursachen und infolge der Schlafprobleme auch weitere gesundheitliche Beschwerden herbeiführen.
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Es gibt zahlreiche Ökosysteme und Naturprozesse, die von der Lichtverschmutzung betroffen sind, die nicht alle aufgeführt werden können. Außerdem sind die Auswirkungen der Lichtverschmutzung so komplex und vielschichtig, dass die aktuellen Untersuchungen noch sehr neu sind und teils keine eindeutigen und leicht zu interpretierenden Ergebnisse liefern. In jedem Fall hat die Lichtverschmutzung eine enorme Wirkung und Auswirkung auf und das Ökosystem und das was bis jetzt bekannt ist, meist nicht positiv.