Charles B. Blankart: Der Zusammenhang zwischen Wirtschaft und Politik ist sehr deutlich

Charles B. Blankart
Wie werden politische Entscheidungen getroffen, und welche Entscheidungskalküle sind dabei zu berücksichtigen? Inwieweit beeinflussen die institutionellen Rahmenbedingungen den politischen Prozess? Diese Fragen hat Charles Beat Blankart gestellt und beantwortet. Der Begründer der Public-Choice-Theorie ist Ende 2023 gestorben.
Entdecken Sie die Möglichkeiten der digitalen Vermögensverwaltung - mit Altoo. Plattform-Vorschau.
Charles B. Blankart
Quelle: www.therealsblog.com

Sein Kollege Christoph Schaltegger, Professor für politische Ökonomie an der Universität Luzern und Direktor des Instituts für Schweizerische Wirtschaftspolitik (IWP), charakterisierte ihn in einem in der NZZ veröffentlichten Text als "innovativen und geradlinigen Forscher, der sich nicht scheute, unbequeme Positionen zu beziehen". Obwohl der prominente Wirtschaftswissenschaftler, der in Basel geboren wurde, vor allem wegen seiner Vorlesungen an verschiedenen Universitäten oft ins Ausland reiste, war er stets bestrebt, den Kontakt zu seiner Heimat Schweiz zu halten. Er warnte davor, Rezepte aus Deutschland, Frankreich und anderen grossen Ländern zu unkritisch zu übernehmen und plädierte dafür, die Vorteile einer kleinen und offenen Wirtschaft konsequenter zu nutzen.
Fotokredit: www.therealsblog.com

Wirtschaft als Teil der Politik

Für Blankart war die Erforschung politisch-ökonomischer Phänomene der Schlüssel zum Verständnis der Demokratie. Seinen Schlussfolgerungen zufolge trägt die Volkswirtschaftslehre zur Erklärung politischer Entscheidungen sowie des Handelns von Verwaltungen bei. Die Public-Choice-Theorie bildet somit den politisch-ökonomischen Teil der Wirtschaftswissenschaften. Schließlich sind politische Entscheidungen das Ergebnis von Interessenkonkurrenz.

Die Public-Choice-Schule hat seit den 1970er Jahren die Wirtschaftswissenschaften an vielen europäischen Universitäten revolutioniert, auch in der Schweiz. Unterstützt durch ein produktives Umfeld gelang es den forschungsstarken Public-Choice-Teams, die Ökonomie deutlich näher an die Realität heranzuführen.

Kritik an der Abwesenheit der Realität

Charles B. Blankart wurde durch die Arbeiten des späteren Nobelpreisträgers James Buchanan und seiner Forscherkollegen wie Gordon Tullock beeinflusst. Seine innovativen Ideen inspirierten in den 1970er Jahren eine neue Generation junger Ökonomen, darunter Professor Bruno S. Frey aus Zürich und sein Team. Aus dieser Gruppe gingen die späteren Professoren Beat Blankart, Werner Pommerehne, Friedrich Schneider, Gebhard Kirchgässner und Hannelore Weck-Hannemann hervor.

Vermögens-Aggregation: Einfach, dynamisch und sicher Unvergleichlich. Entdecken Sie die Altoo Wealth Platform!

Im damaligen akademischen Umfeld wurden die Fragen nach dem Staat und seiner Funktionsweise im Entscheidungsprozess entweder völlig ignoriert oder so gesehen, als würde er die Vorschläge der Ökonomen aufgreifen und direkt umsetzen. Dies war jedoch unrealistisch. Sie kritisierten die zunehmende mathematische Durchdringung mikro- und makroökonomischer Fragestellungen wie den Preismechanismus, die abstrakte Analyse von Marktversagen und die Erklärung von Arbeitslosigkeit, Inflation oder Wirtschaftswachstum, weil sie keinen expliziten Bezug zur realen Politik hatten.

Heute ist die politische Ökonomie fest im Kanon der Wirtschaftswissenschaften verankert, und jede ernsthafte Überlegung zu politischen Empfehlungen kann nicht ohne eine gründliche Analyse der politischen Ökonomie erfolgen.

Deutschsprachige Umgebung

Der aus einer Luzerner Bankiersfamilie stammende Charles B. Blankart trug entscheidend zur Verbreitung der Ideen der politischen Ökonomie bei. Bereits während seiner Dissertation war er mit den neuen Ideen in Berührung gekommen. Nach seiner Habilitation folgten bald Rufe an die Freie Universität Berlin, die Universität der Bundeswehr München, die Technische Universität Berlin und schließlich 1992 an die Humboldt-Universität zu Berlin.

Vielen Studentengenerationen wird er vor allem durch sein Lehrbuch "Öffentliche Finanzen in der Demokratie" in Erinnerung bleiben. Mit neun Auflagen ist es nicht nur eines der erfolgreichsten finanzwissenschaftlichen Lehrbücher mit politökonomischem Schwerpunkt, sondern auch eines der wenigen Bücher, die sich explizit mit der Situation im deutschsprachigen Raum befassen.

Wir glauben, dass Ihnen Folgendes gefallen könnte

Cyberangriffe auf Finanzinstitute sind heutzutage keine Seltenheit mehr, doch nur wenige Unternehmen tragen ein so großes Risiko wie Family Offices, die mit der Betreuung von sehr vermögenden Kunden betraut sind. Der Bericht "Cost of a Data Breach" von IBM Security beziffert die durchschnittlichen Kosten einer Datenschutzverletzung weltweit auf $4,45 Millionen und stellt fest, dass Angriffe auf Finanzdienstleistungen in der Regel fast 10 Prozent höher sind als in anderen Sektoren.
Sehr vermögende Privatpersonen (UHNWIs) ziehen es oft vor, sich unauffällig zu verhalten. Doch im heutigen digitalen Zeitalter reicht Diskretion allein nicht mehr aus. Cyberkriminelle haben es jetzt auf Family Offices abgesehen - spezialisierte Einrichtungen, die das Vermögen und die Angelegenheiten der reichsten Familien der Welt verwalten.
Am 3. Februar 2025 unterzeichnete US-Präsident Trump eine Durchführungsverordnung zur Ausarbeitung eines Plans für die Einrichtung eines Staatsfonds auf Bundesebene (SWF). Diese Initiative wird natürlich Auswirkungen auf die globalen Märkte haben, lädt aber auch UHNWIs dazu ein, darüber nachzudenken, was man aus der Beobachtung dieser massiven staatlichen Investitionsvehikel im Allgemeinen lernen kann. In vielerlei Hinsicht spiegeln die Ziele von Staatsfonds die Ziele von sehr vermögenden Privatpersonen und ihren Familien wider - beide sind darauf ausgerichtet, ihr Vermögen über Generationen hinweg zu vermehren und zu bewahren und dabei Risiken und Chancen abzuwägen. Beginnend mit diesem Beitrag über die Governance von Staatsfonds werden wir in den kommenden Wochen die auffälligen Parallelen zwischen staatlichen

Falls Sie es verpasst haben

Altoo: Der sichere Schweizer Profi für konsolidiertes Asset- und Dokumentenmanagement. Plattform-Vorschau.

Einblicke in die Vermögensverwaltung und mehr.

Direkt in Ihren Posteingang.
Linkes Menü-Symbol